Dashboard – Definition und Beispiel

Was ist ein Dashboard?

In Berlin am 02.10.2021 wurden 521 neue COVID-19-Fälle registriert. Tagesindizenz liegt bei 76. Seit gestern gibt es 1 neue Todesfälle und ca. 300 neu Genesene.

Das meistgeklickte Dashboard in den letzten Monaten in Deutschland ist das Dashboard vom Robert Koch-Institut (RKI) zu den COVID-19-Fälle. Über dieses Dashboard kann man sich über die aktuelle Corona-Lage in Deutschland informieren. Hier findet man alle wichtigen Informationen zu allen relevanten Zahlen. 

Die großen KPIs (Key Performance Indicatoren) oben rechts geben Informationen über die 7-Tage-Inzidenz, Anzahl der aktiven Fällen, Anzahl der Genesenen und die aktuelle Zahl der Todesfälle. Der zeitliche, Verlauf unten rechts in der Grafik zeigt deutlich alle vier Wellen, die wir in den letzten Monaten erlebt haben. All diese Information sind für uns alle wichtig geworden und wir informieren uns kontinuierlich über den aktuellen Stand. 

Dashboards spielen heutzutage eine immer wichtigere Rolle in unseren Leben. Dabei haben wir mit Dashboards viel öfter zu tun als man denken mag, sowohl im beruflichen Leben als auch im normalen Alltag. 

Als Vorbereitung zu diesem Blogartikel habe ich einige Dashboard Definitionen gelesen. Im Buch The Big Book of Dashboards habe ich folgende Definition gefunden, was nach meiner Ansicht, das Dashboard am besten definiert: 

“Das Dashboard ist eine visuelle Darstellung von Daten zur Überwachung der Bedingungen und/oder zum besseren Verständnis.”

Einige Leser haben diese Definition kritisiert, weil es das Dashboard ziemlich umfangreich beschreibt. Auch ich hatte im Vorfeld erwartet, dass bei der Definition von Dashboards man auf die folgenden Punkte besonders eingeht: 

  • Explanatory oder exploratory Analyse
  • Dynamische vs. statische Darstellung
  • Dashboard auf einem Bildschirm vs. scrollende Dashboards vs. Drilldown auf weitere Dashboards. 

Nichts davon trat in Erwähnung. Es gibt aber auch einen großen Vorteil bei so einem breit definierten Begriff: Es passt sehr gut zu der heutigen Zeit. Zeit, wo wir nicht nur auf Dashboard auf unserem Laptop schauen. Wir nutzen heutzutage unterschiedliche Endgeräte, um so schnell wie möglich auf die Informationen zuzugreifen, die wir brauchen. Viele Geschäftsleute sind öfter mal unterwegs und greifen auf die Dashboards durch ihre Smartphones oder Tablets zu. Die meisten Leute sitzen aber vor ihren PCs und informieren sich über die aktuelle Geschäftslage.

Wozu nutzen wir Dashboards? 

Steve Wexler – ein von der Autoren des Buches: The Big Book of Dashboards hat mal gesagt:

“Man kann keine gute Data Story erzählen, wenn man die Daten nicht versteht, und ein gutes Dashboard wird Ihnen helfen, Daten schneller zu verstehen und einen oder mehrere Anhaltspunkte für eine Data Story zu finden.”

Dashboard nutzen wir also, um Daten schneller verstehen zu können. Wir informieren uns über das Dashboard über ein bestimmtes Thema. Wir wollen wissen, wie die aktuelle Geschäftslage ist oder wie sich bestimmte Bereiche über Jahre entwickelt haben. Dashboards fordern gewöhnlicherweise eine Aktion/Reaktion, nachdem man die Informationen erhalten hat. Beispielsweise, können als Reaktion unterschiedliche Maßnahmen auf negative Trends folgen. 

Es gibt noch einen wichtigen Punkt, welchen Wexler anspricht: Für ihn sind eine Data Story und ein Dashboard zwei unterschiedliche Begriffe, die einen Zusammenhang haben. Ein Dashboard dient nämlich dazu eine Data Story zu finden, um diese dann später erzählen zu können. 

Was bedeutet das im Detail? Schauen wir uns als Beispiel das folgende Dashboard an: 

Klicke auf das Bild, um das Original Dashboard anzuschauen

Hier geht es um die Beschwerden, die über 311 eingegangen sind. Es ist ein Service in NYC, wo man Ratten telefonisch melden kann. Auf dem Dashboard sind Daten von 2010 bis August 2021 verfügbar.

Auf diesem Dashboard geht es um den Vergleich der Beschwerden zwischen 2021 und den anderen Jahren, die über den Filter wählbar sind. Bei der Filtereinstellung auf das Jahr 2020, kann man sofort erkennen, dass es im Jahr 2021 viel mehr Beschwerden gab, als im Vorjahr. Besonders folgender Abschnitt weist darauf hin:

Die Frage, die ich mir gestellt habe, ist: Warum ist die Anzahl an Beschwerden in 2021 im Vergleich zu 2020 so rasant gestiegen?

Als Antwort auf diese Frage könnte man eine Data Story erstellen. (Ein Blogartikel zum Thema Data Story wird nächste Woche publiziert, wo ich im Detail auf den Begriff eingehen werde).

Lass uns noch weitere mögliche Punkte für eine Data Story finden:

  • Warum ist die Anzahl an Beschwerden besonders hoch bei den Familien Appartements (3+ Personen)?
  • Warum ist Brooklyn der Bezirk mit der höchsten Anzahl an Beschwerden?
Klicke auf das Bild, um das Original Dashboard anzuschauen

Man findet noch viel mehr Ideen, wenn man auf dem Dashboard die Filter unterschiedlich setzt.

Was macht ein Dashboard aus?

Anbei eine Liste an Merkmalen, die aus unterschiedlichen Dashboards ausgearbeitet wurde. Ein Dashboard kann folgende Merkmale beinhalten, wobei die einzelnen aber kein Muss darstellen.

Darstellung auf dem Dashboard

Gewöhnlicherweise, gibt es auf einem Dashboard mehrere Diagramme. Diese Diagramme werden zusammengesetzt und zeigen ein bestimmtes Thema von unterschiedlichen Blickwinkeln.

Viele Informationen

Weil es gewöhnlicherweise mehrere Diagramme auf einem Dashboard gibt, beinhaltet es demnach auch sehr viele Informationen: Man findet die Antworten auf die Wer, Wie, Wann und Wo-Fragen.

Key Performance Indicators

Die KPIs spielen hier eine wichtige Rolle. KPIs sind Leistungskennzahlen, an denen der Erfolg einer unternehmerischen Aktivität oder auch der Erfüllungsgrad eines bestimmten Ziels gemessen werden kann. Dadurch, dass KPIs wichtig sind und Dashboard-Konsumenten häufig danach fragen, werden sie gewöhnlich oben auf dem Dashboard als BANs (Big as Numbers) dargestellt und somit in den Fokus des Betrachters gerückt. 

Interaktivität

Business Dashboards sind normalerweise interaktiv. Filter und Parameter machen die Dashboards interaktiv.  Die User können z.B. Zahlen oder Trends miteinander vergleichen, wenn die Filter auf dem Dashboards unterschiedlich gesetzt werden. 

Nowcasting

Typischerweise zeigt ein Dashboard immer die aktuellsten Daten, d.h. die Daten werden im Hintergrund immer aktualisiert. Die Aktualisierung kann sowohl automatisch als auch manuell laufen.

Text & Co.

Texte, Kommentare und Annotationen sind semi relevant für ein Dashboard. Man findet ab und zu mal auf dem Dashboard Informationszeichen, die eine Berechnung beschreibt oder eine Abkürzung erläutert. Weniger Dashboards beinhalten Annotationen oder Kommentare. Durch die Interaktivität auf dem Dashboard ist es eine Herausforderung für viele Software-Lösungen Annotationen und Kommentare direkt auf dem Dashboard dynamisch zu gestalten. 

Das Dashboard soll responsive sein

Heutzutage informiert man sich über unterschiedliche Endgeräten. Deswegen soll das Dashboard so konzipiert werden, dass es seine Darstellung auf dem Tablet, Desktop-PC und auf dem Smartphone automatisch anpasst. 

Zielgruppen

Ein Business Dashboard hat bestimmte Zielgruppen. Normalerweise ist ein Business Dashboard ist für die Abteilungen wie Sales, Marketing, Management oder HR konzipiert.

Neutralität

Ein Dashboard soll möglichst neutral konzipiert werden. Die Anwendung von Präattentiven Attributen ist eher sparsam. Es besteht einfach das Risiko versehentlich die Aufmerksamkeit der User von den relevanten Informationen ablenken.

Übung

Um das Thema selbstständig zu vertiefen, möchte ich dich mit dieser Übung herausfordern:

Klicke auf das Bild, um das Original Dashboard anzuschauen
  • Beschreibe welche Dashboard-Merkmale du entdeckst? (z.B. KPIs)
  • Welche Details  auf dem Dashboard können als Data Story erzählt werden? 

Hinterlasse gerne deine Kommentare. Ich bin gespannt auf deine Antwort!

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